Branche stärken durch neuen Gesamtverband?

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Bisher haben der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmer (IGZ) getrennte Wege verfolgt. Könnte sich dies nun ändern?

In den letzten Wochen und Monaten haben sich die beiden Verbände in verschiedenen Arbeitsgruppen getroffen und diskutiert, wie ein möglicher gemeinsamer Verband aussehen könnte und welche Vorteile sich daraus ergeben würden. Bereits im Jahr 2013 wurde über einen solchen Zusammenschluss nachgedacht. Damals stimmten die Mitglieder jedoch dagegen.

Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP)

Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister BAP, mit Sitz in Berlin, hat 1.800 Mitgliedsunternehmen und beschäftigt 26 Mitarbeiter. Er wurde 2011 gegründet und entstand durch den Zusammenschluss des Verbunds „Mittelständischer Personaldienstleister e.V.“ (AMP) und des „Bundesverbands Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V.“ (BZA). Dem BAP ist es wichtig, nicht nur Zeitarbeitsunternehmen, sondern die gesamte Personaldienstleistungsbranche zu unterstützen. Seit 2021 werden hohe Qualitätsstandards für die Bereiche Pflege, Ausbildung und internationale Mobilität entwickelt. Diese Standards dienen zur Orientierung und werden in einem entsprechenden Katalog detailliert beschrieben, um zu verdeutlichen, wie sich gute Zeitarbeit in der Pflege, eine gute Ausbildung und gute internationale Mobilität in der Zeitarbeit entwickelt kann.

Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmer (IGZ)

Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. (IGZ) wurde 1998 in Münster gegründet und hat mittlerweile auch einen Standort in Berlin. In Münster sind 39 Mitarbeiter tätig und der Verband zählt mittlerweile aktuell über 3.800 Mitglieder. Ursprünglich wurde der Verband gegründet, um sich für eine gerechtere Beitragszahlung bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) einzusetzen. Bis heute bietet der Verband ein umfangreiches Seminarprogramm an und unterstützt seine Mitglieder durch Rechtsberatung, Brancheninformationen und Vernetzungsmöglichkeiten. Zudem bietet der IGZ seinen Mitgliedern einen herausragenden Service und vertritt die Interessen der Mitgliedsunternehmen in allen politischen und organisatorischen Themen.

Chancen und Herausforderungen

Seit einem Jahr befinden sich die beiden Verbände in Gesprächen, um Pläne für die Zusammenarbeit zu entwickeln. Es gibt verschiedene Arbeitsgruppen und eine Lenkungsgruppe, die sich unteranderem aus den Vorständen beider Verbände zusammensetzt. Die Vision besteht darin, ein einziger Verband für Personaldienstleistungen zu werden – ein Verband, der die gesamte Bandbreite von Zeitarbeit über Personalvermittlung, Personalentwicklung bis hin zur Personalberatung abdeckt. Es soll ein Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband entstehen.

„Die Zeitarbeitsbranche ist wie kaum eine andere Branche von raschem Wandel und neuen Trends geprägt. Gemeinsames Auftreten mit Stärke ist entscheidend, um ein leistungsstarker Partner für unsere Unternehmen zu sein. Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!“

Körzell | Mitglied des geschäftsführenden Gesamtvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)

Die Vorteile der Zusammenarbeit

Dieser Zusammenschluss würde viele Vorteile bieten, das Leistungsangebot erweitert werden und somit einen großen Mehrwert schaffen. Ressourcen werden gebündelt und doppelte Strukturen abgeschafft. Das Ziel ist schnell auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Durch den Zusammenschluss von IGZ und BAP würden neue Kompetenzstrategien gefestigt, um gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern und den Gewerkschaften noch erfolgreicher die zukünftigen Herausforderungen in der Personaldienstleistung zu bewältigen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Am 21. Juni findet die Abstimmung statt. Wenn die Mitglieder der Verbände dem Zusammenschluss zustimmen, werden die Tarifwerke in Zukunft zusammengeführt. Es wurde bereits eine Satzung erarbeitet und die mögliche Eintragung des neuen Gesamtverbandes in das Vereinsregister vorbereitet. Nach Zustimmung wäre dann nur noch ein Verband vorhanden – der Gesamtverband der Personaldienstleister.

„Wenn mich vor 5 Jahren jemand gefragt hätte, ob es jemals möglich ist heute hier zu sein und diesen Prozess anzuleiten dann hätte ich gesagt, dass wird nahezu nicht möglich werden. Heute bin ich soweit, dass ich sage: Ja, wir haben eine echte reale Chance das auf die Reihe zu bekommen miteinander und ich bin darüber total stolz. Ich habe es nicht erwartet, dass es uns gelingt, die Kollegen aus dem ehrenamtlichen Funktionen als auch in den hauptamtlichen Funktionen soweit zu bekommen, dass sie ganz aktiv, ernsthaft und mit ganz viel Optimismus jetzt in eine Neugründung schauen und die Entwicklung eines neuen Verbandes schauen, der ja innovativ sein muss, sonst haben wir gar keine andere Chance und auch innovativ sein darf.“

Christian Baumann, IGZ Bundesvorsitzender

Was denken Sie darüber? Ist ein Zusammenschluss der beiden Verbände sinnvoll und würden Sie davon profitieren? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!

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Perso Plankontor Redaktion

Hier schreibt die Redaktion der Perso Plankontor über die neusten Trends und Bewegungen in der Welt der Personalvermittlung.

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